Unter dem Namen Palästina ist heute das Gebiet bekannt, auf dem der Staat Israel liegt, einschließlich des sogenannten Westjordanlandes.
Weniger bekannt ist der Ursprung des Namens. In gängigen christlichen Bibelübersetzungen, z.B. der Lutherbibel, sind die Karten des alten Israel überschrieben mit »Palästina zur Zeit des Alten Testaments« oder »Palästina zur Zeit Jesu«.
Tatsache ist jedoch, dass der Name Palästina zu biblischer Zeit noch nicht existiert hat. Erst die Römer haben im 2. Jahrhundert dem von ihnen eroberten Land diesen Namen gegeben, um die Erinnerung an die soeben vernichtete und vertriebene jüdische Bevölkerung auszulöschen. »Palästina« ist die lateinische Bezeichnung für das »Land der Philister«.
Die Engländer griffen den Namen »Palästina« wieder auf, um damit ihr Mandatsgebiet zu bezeichnen, das sie nach dem Ersten Weltkrieg erhielten.
1922 teilte Churchill das Mandatsgebiet und errichtete ein autonomes Emirat in Transjordanien (1)
– auf 75 Prozent der ursprünglichen Fläche.
Palästinenserpräsident Jassir Arafat bekräftigte durch die Verwendung des Namens »Palästina« seinen offenbar historischen Anspruch auf das Land. Die palästinensische Flagge zeigt die Umrisse von ganz Israel, nicht von der Westbank. Es stellt sich somit die Frage, ob den Palästinensern eine Teilung des Landes genügen würde.
Der Name des Heiligen Landes ist schwer zu definieren und oftmals werden in der Literatur die Begriffe durcheinander gewürfelt. So steht zum Beispiel im »Bertelsmann Universal Lexikon« der folgende Satz: Palästina, arab. Falastin, hebr. Erez Israel, das bibl. Kanaan.
Hier werden alle Bezeichnungen für das Heilige Land vermischt, ohne Rücksicht auf politische und historische Zusammenhänge zu nehmen.
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(1) Informationen zur politischen Bildung Nr. 247: Israel, Seite 7, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995
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