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Museen
Es gibt etwa 120 Museen in Israel, die eine jährliche Besucherzahl von beinahe zehn Millionen verzeichnen können. Ob groß oder klein, ob im Kibbuz oder in der Stadt, die Museen in Israel sind wahre Schatzkammern der Archäologie, Ethnografie und israelischen Geschichte, der alten und modernen Kunst, der einfachen und anspruchsvollen Kunsthandwerke (Stand der Informationen und Öffnungszeiten: 2008).
Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem
Bitte beachten Sie zu diesem Thema auch unser Projekt »Papierblatt – Holocaustüberlebende berichten«.
Das Yad-Vashem-Museum in Jerusalem ist dem Andenken und der Erinnerung an die sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocaust gewidmet. Es besteht aus einer Kunstgalerie, dem Saal der Namen, der Allee der Gerechten unter den Völkern, einem Archiv, der zentralen Gedenkhalle mit den Namen der nationalsozialistischen Todeslager auf dem Boden, dem Kinder-Gedenk-Pavillon und dem Tal der Zerstörten Gemeinden.

Die Halle der Erinnerung mit der Gedenkflamme für die Opfer des Holocaust und den Namen der 22 größten Konzentrationslager.
Anschrift und Öffnungszeiten: Yad Vashem; P.O.B. 3477; IL–Jerusalem 91034
So. – Do. 9–17 Uhr; Fr. 9–14 Uhr
Mit der Machtübernahme Adolf Hitlers und der Nationalsozialistischen Partei (1933) wurde der Antisemitismus in Deutschland offizielle Staatspolitik. Das nationalsozialistische Regime führte einen Plan aus, der systematisch auf die Zerstörung der jüdischen Gemeinden in allen Ländern unter deutscher Besatzung abzielte. Sechs Millionen Juden, darunter 1,5 Millionen Kinder, wurden in den vom nationalsozialistischen Deutschland besetzten Ländern Europas während des Zweiten Weltkrieges (1939 bis 1945) ermordet. Der Großteil der hundert Millionen Europäer die unter der NS-Herrschaft lebten, schaute schweigend zu oder kollaborierte mit den Mördern. Einige jedoch reichten Juden eine helfende Hand und versuchten, sie vor den Nationalsozialisten zu retten.
Von Yad Vashem, der Nationalen Holocaust-Gedenkstätte Israels, wurden bisher im Rahmen eines 1953 gesetzlich verankerten Programms nahezu 16.000 Personen ausfindig gemacht und geehrt, die während des Dritten Reiches in irgendeiner Form zum Überleben von Juden beigetragen hatten. Dies sind die »Gerechten unter den Völkern«.
Die als Retter und Helfer von Juden geltenden Personen erhalten die »Medaille der Gerechten« und eine Ehrenurkunde (die im Falle einer posthumen Anerkennung den nächsten Verwandten überreicht werden). Ihre Namen werden auf der Ehrenwand im Garten der »Gerechten« in der Gedenkstätte Yad Vashem eingetragen. Es ist die höchste Auszeichnung, die das jüdische Volk durch den Staat Israel an Personen vergibt, die nicht zum jüdischen Volk gehören.

Diejenigen »Gerechten unter den Völkern«, die – wo immer sie leben – in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind, erhalten von der »Jewish Foundation of the Righteous« Hilfe. Sie wurde zu diesem Zweck in New York ins Leben gerufen. Die Anne-Frank-Stiftung im schweizerischen Basel kümmert sich um den Personenkreis, der medizinische Hilfe benötigt. Die in Israel lebenden »Gerechten« (zirka 45 Personen) erhalten automatisch eine großzügige staatliche Pension.
Die Anerkennung als »Gerechter unter den Völkern« beruht auf folgenden Kriterien:
- Die Hilfe wurde von Nichtjuden in Fällen gewährt, in denen Juden hilflos und durch Tod oder Deportation in ein Konzentrationslager bedroht waren.
- Der Retter war sich bewusst, dass er durch die Gewährung einer derartigen Hilfe sein eigenes Leben, seine Sicherheit und persönliche Freiheit riskierte (die Nationalsozialisten sahen in jeder Hilfeleistung für Juden ein Kapitalverbrechen).
- Der Retter verlangte keine materielle Belohnung oder materielle Kompensation von dem Geretteten als Bedingung für die Hilfeleistung,
- Rettung und Hilfe werden von der geretteten Person bezeugt oder durch direkte Aussagen von Augenzeugen und, wenn möglich, durch zuverlässiges Archivmaterial bestätigt.
Juden erhielten von einzelnen Nichtjuden Hilfe in vielerlei Form. Im allgemeinen hatten die Hilfsaktionen eine der folgenden vier Formen:- Aufnahme eines Juden im eigenen Haus oder in einer weltlichen oder religiösen Einrichtung, die von der Außenwelt abgeschirmt und vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen war.
- Unterstützung eines Juden bei der Erlangung von gefälschten Papieren, die ihn als Nichtjuden ausgaben, oder von Taufscheinen (von Geistlichen ausgestellt als Mittel zur Erlangung echter Ausweispapiere).
- Unterstützung von Juden bei der Flucht an einen sicheren Ort oder über die Grenze in ein sicheres Land. Dazu gehören die Begleitung von Kindern und Erwachsenen auf heimlichen Reisen über große Entfernungen hinweg innerhalb besetzter Gebiete zur Grenze sowie Verhandlungen zum sicheren Überqueren der Grenzen.
- Temporäre Adoption jüdischer Kinder (während der Kriegszeit).
Es gibt keine genauen Angaben, wie viele Juden durch die Hilfe einzelner Nichtjuden gerettet werden konnten. Ihre Zahl mag bei mehreren zehntausend Menschen liegen. In Frankreich überlebten 200.000 Juden, viele von ihnen dank der Hilfe von Nichtjuden. Die geschätzten Zahlen für einige andere europäische Länder sind: Belgien – 26.000; Niederlande – 16.000; Italien – 35.000; Dänemark – 7200; Norwegen – 900; Deutschland und Österreich – 5.000; Polen – 25.000 bis 45.000; Litauen – bis zu 1000; Ungarn – über 200.000, viele von ihnen durch den heldenhaften Einsatz Raoul Wallenbergs und Carl Lutz'; Griechenland – 3000 bis 5000; Jugoslawien – bis zu 5000; Albanien – 1800. Für die Ukraine und Russland liegen bisher keine Angaben vor.
Unter den Rettern waren christliche Geistliche, die sich dem Widerstand gegen die Nationalsozialisten aus religiösen Gründen verpflichtet fühlten und aus religiöser Überzeugung heraus Juden vor dem Holocaust der Nationalsozialisten retteten.
- Abt Joseph André aus Namur und Pater Bruno Reynders aus Mt. Cesar, beide in Belgien, kooperierten mit jüdischen Gruppen im Untergrund, um sichere Aufenthaltsorte für Hunderte von Kindern zu finden, und halfen, sie nach dem Krieg wieder den jüdischen Gemeinden zuzuführen.
- Anna Borkowska, eine polnische Nonne in einem Dominikanerkloster außerhalb von Wilna, Litauen, half Abba Kovner und anderen Widerstandskämpfern, indem sie sie in ihrem Kloster versteckte und sogar Waffen zu ihnen ins Ghetto schmuggelte.
- Der Kapuzinermönch Marie-Benoit half Hunderten Juden bei der Flucht aus Südfrankreich in die Schweiz oder nach Spanien. Von der Gestapo aufgespürt, floh er nach Rom, wo er seine Rettungsarbeit von seinem Büro im Kapuziner-Kolleg aus in Zusammenarbeit mit der führenden jüdischen Wohlfahrtsorganisation (»Delasem«) fortsetzte. Als legendäre Persönlichkeit wurde er von den durch seine Hilfe Geretteten als »Vater der Juden« bezeichnet.
- Pater Gragutin Jesih in Kroatien wurde von der den Nationalsozialisten nahestehenden Ustascha-Miliz hingerichtet, weil er Juden in seinem Haus und an anderen Orten versteckt hatte.
- In der italienischen Stadt Assisi im Apennin half Monsignore Guiseppe Nicolini zusammen mit Pater Rufino Niccaci und Aldo Brunacci Hunderten von Juden auf der Flucht und versorgte sie mit Unterkunft und neuen Identitäten.
- Mutter Marie Skobtzova, eine russische Revolutionärin, die sich einem Nonnenorden in Paris anschloss wurde im Konzentrationslager Ravensbrück ermordet, weil sie ein Hilfsnetz für Juden in der Region von Paris organisiert hatte.
Viele der »Gerechten« wurden von humanitären Idealen motiviert:
- Elisabeth Abegg, eine Berliner Lehrerin (von den Schulbehörden wegen ihrer ausdrücklich anti-nationalsozialistischen Gesinnung aus dem Dienst entlassen) und gläubige Quäkerin, half vielen ihrer ehemaligen Schüler sowie anderen Juden in Not, Unterschlupf und Schutz zu finden. Sie stellte finanzielle Mittel sicher, mit denen Juden hofften, die Schweizer Grenze erreichen zu können.
- Dr. Petras Baublys, Leiter eines Waisenhauses in Kaunas (Kovno), Litauen, nahm jüdische Kinder in seinem Waisenhaus auf, bis permanente Zufluchtsstätten für sie gefunden werden konnten.
- Johannes Bogaard, ein tiefreligiöser holländischer Landwirt ohne formale Bildung, errichtete ein groß angelegtes Netzwerk zum Schutz von Juden auf seinem Hof und in der benachbarten Umgebung.
- Witold Fomienko versteckte Juden in der Region von Lutsk in der Ukraine trotz offener Gefährdung und Bedrohung durch Deutsche und mit den NS-Behörden kollaborierende Einheimische.
- Dr. Adelaide Hautval wurde wegen illegalen Überschreitens der Demarkationslinie zwischen beiden Teilen Frankreichs verhaftet. Während sie im Gefängnis auf ihren Prozess wartete, protestierte sie lautstark gegen die inhumane Behandlung jüdischer Mithäftlinge. Als »Judenfreundin« wurde sie nach Auschwitz deportiert, wo sie sich weigerte, in einer Ärztegruppe zu arbeiten, die pseudo-medizinische Experimente an Frauen durchführte. Nach dem Krieg sagte Hautval 1964 in dem Londoner Prozess Uris gegen Dering aus, dass es selbst in Auschwitz möglich war, sich inhumanen Anordnungen der Nationalsozialisten zu widersetzen.
- Olena Hryhoryshyn, eine ungebildete Bauersfrau aus der Ukraine, nahm trotz der Drohungen von Nachbarn und Verwandten ein jüdisches Waisenmädchen unter ihre Obhut. Sie zog mit dem Kind von Ort zu Ort und schützte es vor den gewaltsamen Zugriffen der Nationalsozialisten und ukrainischer Milizmitglieder.
- Karolina Kmita versteckte in Polen zwei verwaiste jüdische Mädchen in einem Wald in einer mit Zweigen bedeckten Höhle. Sie stattete ihren hilflosen Schützlingen selbst bei tiefstem Schnee nächtliche Besuche ab, um ihnen Lebensmittel und warme Kleidung zu bringen und ihnen Trost zu spenden.
- Wladyslaw Kowalski, ein pensionierter Oberst der polnischen Armee und der Warschauer Repräsentant des niederländischen Philips-Konzerns, nutzte seine Bewegungsfreiheit, um 50 Juden in der Region Warschau zu helfen, indem er sie mit Freunden an sichere Zufluchtsorte brachte. Er verweilte mit seinen Schützlingen in einem unterirdischen Bunker bis zum Eintreffen der Roten Armee im Januar 1945.
- Jannis Lipke, ein lettischer Werftarbeiter, tat ein Gleiches für über 40 Juden, die den Schrecken des Ghettos Riga entkommen waren.
- Yvonne Nèvejean, eine belgische Erzieherin, arbeitete mit jüdischen Untergrundgruppen zusammen und brachte Hunderte jüdischer Kinder in Sicherheit. Sie versteckte sie unter falschem Namen bei Familien oder in religiösen und weltlichen Einrichtungen.
- Irena Sendler, eine Angestellte des Warschauer Gesundheitsamtes und Mitglied der polnischen Untergrundorganisation zur Hilfe für Juden, half bei der Suche nach Verstecken für jüdische Kinder, die aus dem brennenden Warschauer Ghetto hatten gerettet werden können.
- Ona Simaite, eine Bibliothekarin der Universität Wilna, nutzte ihre Bewegungsfreiheit im jüdischen Ghetto, vorgeblich um Bücher zurückzuerhalten, die Juden vor dem Krieg ausgeliehen hatten, als Argument, um wertvolle literarische Werke jüdischer Autoren sicherzustellen. Sie kümmerte sich auch um Juden, die sich außerhalb des Ghettos versteckten. Sie wurde bei dem Versuch, ein jüdisches Mädchen aus dem Ghetto zu schmuggeln, verhaftet, gefoltert und in ein Konzentrationslager deportiert. Sie überlebte das Lager, erlitt aber irreversible Gesundheitsschäden.
- Joop Westerweel, ein holländischer Erzieher und überzeugter Pazifist, schuf ein geheimes Netzwerk, um jüdische Jugendliche – Mitglieder einer zionistischen Pioniergruppe – vor der Entdeckung zu bewahren. Er begleitete sie durch das besetzte Belgien und Frankreich bis an die spanische Grenze. Er wurde verhaftet und von den Deutschen hingerichtet.
- In Polen versteckte Dr. Jan Zabinski, ein bekannter Zoologe und unter deutscher Besatzung Leiter der Warschauer Parkverwaltung, Juden für unterschiedlich lange Zeiträume in leeren Käfigen.
Einige Regierungsangestellte und Diplomaten verdienten sich ebenfalls die Auszeichnung der »Gerechten unter den Völkern«:
- Angelos Evert, während der deutschen Besatzung Leiter der Polizeibehörde Athens, stellte über hundert falsche Papiere für Juden aus, die es ihnen ermöglichten, den Fangnetzen der Nationalsozialisten zu entkommen.
- Paul Grüninger, Schweizer Polizeikommandant in St. Gallen, gestattete entgegen offizieller Verordnungen Tausenden von Juden die Einreise in die Schweiz. Er wurde ohne Anspruch auf Ruhestandsvergütungen aus dem Dienst entlassen.
- Aristides de Sousa Mendes, der portugiesische Generalkonsul in Bordeaux, Frankreich, stellte trotz anderslautender Anordnungen für Tausende von Juden Durchreisevisa nach Portugal aus. Auch er wurde aus dem diplomatischen Dienst entlassen und verstarb 1954 mittellos.
- In der ungarischen Hauptstadt Budapest trotzte der Schweizer Botschafter Carl Lutz allen bürokratischen Hindernissen und persönlichen Gefahren, um Tausende von Juden zu schützen.
- Sempo Sugihara, der japanische Generalkonsul in Kovno, Litauen, stellte für zweitausend Juden Durchreisevisa aus und wurde von seiner Regierung zur Rechenschaft gezogen.
- In noch größerem Umfang schützte der schwedische Graf Raoul Wallenberg, der zum Inbegriff der Uneigennützigkeit überhaupt werden sollte, Tausende von Juden vor den Nationalsozialisten und pro-nationalsozialistischen Handlangern. Er wurde aus bisher unbekannten Gründen am 17. Januar 1945 von der Roten Armee verhaftet und gilt seitdem als verschollen.
Diese Personen haben vielleicht nicht ihr Leben riskiert, doch für ihre Entscheidung, die eigene Karriere zugunsten zahlreicher hilfloser Personen zu gefährden, haben sie es verdient, so die Meinung Yad Vashems, zu den »Gerechten unter den Völkern« gezählt zu werden.
Einige Deutsche in Uniform und deutsche Zivilangestellte in den besetzten Gebieten gehören ebenfalls zu den »Gerechten unter den Völkern«:
- Feldwebel Hugo Armann, stationiert in Baranowice, Ostpolen, half vielen Juden bei der Flucht aus dem Ghetto. Sie erhielten von ihm Waffen, konnten in die Wälder entkommen und schlossen sich den Partisanen an.
- Hauptmann Eberhard Helmrich, Leiter eines Landwirtschaftspostens in Drohobycz, Polen, half Gruppen jüdischer Frauen, indem er sie mit falschen Papieren als polnische oder ukrainische Haushaltsgehilfinnen nach Berlin schickte, wo seine Frau Donata ihre Beschäftigung in deutschen Haushalten organisierte, die nichts von der wahren Herkunft der Mädchen wussten.
- In Przemysl, Polen, hinderte Hauptmann Max Liedtke die SS an einem Überfall auf Juden der Stadt, indem er seinen Soldaten den Befahl gab, die SS vor einem Brückenübergang aufzuhalten. Er wurde seines Postens enthoben und an die Front geschickt. Er starb in russischer Gefangenschaft.
- Oskar Schindler, ein deutscher Geschäftsmann in Krakau, Polen, rettete eigenhändig zirka 1200 Juden in einer an Kühnheit grenzenden und in ihrer Ausführung unvergleichlichen Rettungsaktion.
- Feldwebel Anton Schmid, stationiert in Wilna, Litauen, wurde im April 1942 hingerichtet, weil er Juden innerhalb und außerhalb des Ghettos der Stadt geholfen hatte.
Erwähnt werden sollten auch ein Land als Ganzes und verschiedene Gemeinden, die Juden retteten:- Dänemark und der dänische Untergrund retteten nahezu die gesamte jüdische Gemeinde des Landes (zirka 7200 von insgesamt 8000 Menschen) während einer einzigen Aktion im Oktober 1943, indem sie sie heimlich über den Sund, die Meerenge zwischen Dänemark und Schweden, in Sicherheit brachten.
- In den Niederlanden gewährte das Dorf Nieuwlande in der Provinz Drente Hunderten von Juden während langer Zeiträume Unterschlupf.
- In der Gebirgsregion Südfrankreichs nahm die protestantische Gemeinde von Le Chambon Tausende Juden während längerer Zeit in Schutz und half ihnen zur Flucht in die Schweiz.
Yad Vashem vertritt die Ansicht, dass die Ehrung der »Gerechten unter den Völkern« pädagogische und moralische Implikationen hat:- Israel ist moralisch verpflichtet, diejenigen anzuerkennen, zu ehren und auszuzeichnen, die Juden in der Stunde der größten Not trotz erheblicher Risiken für die eigene Person geholfen haben.
- Die Taten der »Gerechten« zeigen, dass es möglich war, Hilfe zu leisten. Die Ausrede, die nationalsozialistische Terrormaschinerie habe freiwillige Taten ohne Rücksicht auf die offizielle Politik unmöglich gemacht, wird durch das Handeln mehrerer tausend Personen aus allen Schichten widerlegt, die Juden halfen, die »Endlösung« zu überleben.
- Die Taten der »Gerechten« dienen als Rollenmodell für zukünftige Generationen und als Maßstab für moralisches Verhalten, selbst in erheblichen physischen und seelischen Streßsituationen. Sie beweisen, dass man dem Bösen widerstehen kann und muss, und dass Widerstand auch auf persönlicher Ebene außerhalb einer organisierten Gruppe möglich ist.
- Die Taten der »Gerechten« helfen, das schreckliche Erbe des »Dritten Reiches« auszugleichen. Ihr Beispiel zeigt, dass Leben an sich ein Wert ist. Daher erscheint ein dem Talmud entnommenes Motto auf den Medaillen der »Gerechten unter den Völkern«: »Wer auch immer ein einziges Leben rettet, hat gleichsam die ganze Welt gerettet.«
Israel-Museum

Das Israel-Museum in Jerusalem, das 1965 als Nationalmuseum Israels gegründet wurde, umfasst mehrere Hauptabteilungen:
- Die Sammlung des Bezalel-Museums der Schönen Künste, der Judaika und Ethnografie
- Ausstellungen über die verschiedenen jüdischen Diaspora-Gemeinden
- Kunstgalerien
- Epochenausstellungen
- eine Sammlung von Kunstobjekten aus Afrika, Nord- und Südamerika, Ozeanien und dem Fernen Osten
- eine archäologische Abteilung mit Kunstwerken von prähistorischen Epochen bis zum 15. Jahrhundert n. Chr.
- einen Skulpturengarten mit über 60 Werken
- den »Schrein des Buches« mit seltenen Bibelmanuskripten, darunter die Qumran-Schriftrollen
- eine Jugendabteilung mit Galerien, Lehrsälen und Werkstätten
- das Rockefeller-Museum im Ostteil Jerusalems mit einer Sammlung archäologischer Funde aus der Region
- das »Paley Art Center«, ein Kunstzentrum im Osten Jerusalems mit Programmen für arabische Kinder
- das Ticho-Haus, eine Kunstgalerie und ein beliebtes Café im Zentrum Jerusalems.
Darüber hinaus gibt es ein breites Spektrum von temporären Sonderausstellungen und Veranstaltungsprogrammen, die von Vorträgen, Workshops und Filmen bis zu Kammerkonzerten und Kunstseminaren reichen.
Anschrift und Öffnungszeiten: Israel-Museum; Ruppin Boulevard; P.O. Box 71117; IL–Jerusalem 91710
So., Mo., Mi., Do. 10–18 Uhr; Fr., Sa. 10–14 Uhr; Di. 16–22 Uhr
Kunstmuseum Tel Aviv
Das Kunstmuseum Tel Aviv wurde 1932 gegründet und hat vier zentrale Galerien mit einer umfassenden Sammlung klassischer und zeitgenössischer Kunst. Der Schwerpunkt liegt auf israelischer Kunst.
Ferner hat es eine Jugendabteilung, ein Auditorium, in dem regelmäßig Lesungen, Kammerkonzerte und Filmvorführungen stattfinden, und zahlreiche Säle mit temporären Sonderausstellungen. Unter der Schirmherrschaft des Museums steht auch der Helena-Rubinstein-Pavillon für Moderne Kunst.
Anschrift und Öffnungszeiten: Kunstmuseum; König-Saul-Straße 27; IL–Tel Aviv
So. – Mi. 10–17 Uhr; Do. 10–22 Uhr; Sa. 10–15 Uhr
Bet Hatefutsoth (Diaspora-Museum)
Das Diaspora-Museum liegt auf dem Gelände der Universität von Tel Aviv. Es wurde 1978 gegründet. Unter Verwendung modernster Techniken und audiovisueller Displays wird die Geschichte der jüdischen Diaspora-Gemeinden in aller Welt im Laufe der Jahrhunderte nachgezeichnet. In diesem Museum, das kein Museum mit herkömmlichen Artefakten ist, sind die Ausstellungen nach Themen geordnet. Jedes Stockwerk verfügt über ein eigenes Lehr- und Informationszentrum. Zeitlich begrenzte Sonderausstellungen zu den verschiedenen jüdischen Themen, ein audiovisuelles Panorama der jüdischen Geschichte, ein breites Spektrum von Bildungs- und Kulturprogrammen und Wanderausstellungen werden regelmäßig angeboten.
Anschrift und Öffnungszeiten: Bet Hatefutsoth; Museum of the Jewish Diaspora; Ramat Aviv; P.O. Box 39359; IL–Tel Aviv 61392
So. – Do. 10–17 Uhr; Mi. 10–19 Uhr
Mishkan la-Omanut (Heim der Kunst)
Das Heim der Kunst wurde 1934 gegründet und befindet sich im Kibbuz Ein Harod. Das erste ländliche Museum Israels und das erste Kunstmuseum der Kibbuz-Bewegung beherbergt eine große Sammlung jüdischer Gemälde, Skulpturen und Volkskunst aus aller Welt sowie temporäre Sonderausstellungen, sowie verschiedene Bildungsprojekte und Kunstforschung.
Haifa-Museum
Das Haifa-Museum vereinigt drei Museen unter einem Dach:
- das Museum für Antike Kunst (gegr. 1949). Es ist auf archäologische Funde aus Israel und dem Mittelmeerraum spezialisiert.
- das Museum für Moderne Kunst (gegr. 1951). Es beherbergt Kunstwerke aus aller Welt von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.
- das Museum für Musik und Ethnographie. Es zeigt Ausstellungen von Musikinstrumenten aus allen Epochen sowie Trachten aus verschiedenen jüdischen Diasporagemeinden und aus den arabischen und drusischen Gemeinschaften.
Dem Museum angegliedert sind das Prähistorische Museum, das Nationale Schiffahrtsmuseum und das restaurierte Tikotin-Museum für Japanische Kunst.
Anschrift: Haifa-Museum; Shabtai-Levi-Straße 26; IL–Haifa
Negev-Museum
Das Negev-Museum wurde 1953 in Beer Sheva gegründet und ist in Gebäuden aus der osmanischen Zeit untergebracht. Es besteht aus einer Abteilung für Moderne Kunst und einer archäologischen Abteilung mit typischen Gegenständen aus den verschiedenen Besiedlungsepochen der Region. In Tel Sheva kann man eine Ausstellung über archäologische Funde aus der biblischen Stadt Beer Sheva (ca. 900 v.Chr.) besichtigen.
Eretz-Israel-Museum
Das Eretz-Israel-Museum wurde 1953 in Ramat Aviv gegründet. Es ist eine große Schatzkammer archäologischer, anthropologischer und historischer Funde aus der Region. In elf Pavillons werden Glaswaren, Keramik, Münzen, Folklore, Kupfergegenstände und mehr ausgestellt. Ein Planetarium ist in das Museum integriert. In der Abteilung »Der Mensch und seine Arbeit« sind die alten Methoden des Webens, der Schmuckherstellung sowie des Töpferns, des Kornmahlens und des Brotbackens dokumentiert. Ebenfalls auf dem Gelände befindet sich der Ruinenhügel Tel Quasile, eine Ausgrabungsstätte, in der zwölf verschiedene Siedlungsschichten gefunden wurden. Unter der Schirmherrschaft des Museums stehen auch das Museum der Geschichte von Tel Aviv-Jaffo und der Unabhängigkeitssaal, in dem 1948 der Staat Israel ausgerufen wurde. Beide befinden sich im Zentrum von Tel Aviv.
Anschrift: Eretz-Israel-Museum; Ramat Aviv; IL–Tel Aviv
L.A.-Mayer-Institut für Islamische Kunst
Das 1974 in Jerusalem gegründete L.A. Mayer-Institut für Islamische Kunst beherbergt große Sammlungen von Keramik, Textilien, Schmuck, Kultgegenständen, die tausend Jahre islamischer Kunst von Spanien bis Indien abdecken. Zudem können temporäre Sonderausstellungen über spezielle Themen besichtigt werden.
Anschrift und Öffnungszeiten: Museum für Islamische Kunst; Rehov Palmach 2; IL–Jerusalem
So. – Do. 10–17 Uhr; Sa. 10–13 Uhr
Stadtgeschichtliches und volkskundliches Museum

Seit 1988 befindet sich ein stadtgeschichtliches und volkskundliches Museum in der Zitadelle (Davids-Turm) in Jerusalem, einer bedeutenden historischen und archäologischen Stätte mit Funden aus der Zeit des Ersten Tempels (950 bis 587 v.Chr.), Teilen eines Turms und der Stadtmauer aus der Hasmonäerzeit (1. Jahrhundert v.Chr.), sowie dem Sockel eines von Herodes dem Großen (37 bis 4 v.Chr.) erbauten riesigen Turmes.
Das Museum deckt 4000 Jahre der Geschichte Jerusalems ab, von den Anfängen als kanaanitische Stadt bis zur heutigen Zeit. Die Ausstellungen sind nach Perioden eingeteilt. In jedem Saal zeigt eine »Zeitlinie« zunächst die Hauptereignisse, die dann auf Displays von Karten, Videobändern, Hologrammen, Zeichnungen und Modellen veranschaulicht werden. Von Zeit zu Zeit können temporäre Ausstellungen zu inhaltsverwandten Themen besichtigt werden.
Anschrift und Öffnungszeiten: Stadtgeschichtliches und volkskundliches Museum; Davids-Zitadelle; Altstadt Jerusalem (beim Jaffator)
So. – Do. 10–17 Uhr; Fr. – Sa. 10–14 Uhr

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